Von wegen Taxifahrer – warum nicht einfach zu ARTE, zur Bechtle AG oder zur EU?
Freitag, 10. Mai 2019 |
Alle Studierenden kennen sie. Sie taucht bei einem nachmittäglichen Plausch mit der Großmutter auf, bei dem nächsten runden Geburtstag oder beim Mittagessen in der Mensa. „Interkulturelle Studien, aha, aber was macht man dann damit?“ Ist man mit seinen Studien schon fortgeschritten, lässt sich die Frage auch nicht mehr mit dem Verweis auf einen Master lösen. Doch die Relevanz dieser Nachfrage lässt sich trotz ihres anstrengenden Charakters auch nicht leugnen. Um den Masterstudierenden des Frankreich-Zentrums bei der Beantwortung dieser Frage zu helfen sowie Inspiration und Anregung für ihren eigenen beruflichen Werdegang zu geben, fand am Samstag, den 04.05. wieder das jährliche Berufsorientierungsseminar des FZ statt. Einleitend begrüßte Dr. Michael Schäfer als Geschäftsführer der Studiengänge die Studierenden sowie AbolventInnen. Im Anschluss daran stellte Anaïs Wrobel, Absolventin des Studiengangs Interkulturelle Studien, den Prix Bartholdi vor, den deutsch-französischen Praktikums-Preis in der Region Oberrhein. Es folgte ein ausführlicher Vortrag von Dr. Ulrich Jochheim, Absolvent des ersten Jahrgangs des Frankreich-Zentrums. Mit anschaulichen Besipielen schilderte er seinen Weg bis hin zum Policy Analyst der Europäischen Kommission und nun des Europäischen Parlaments. Gespickt mit praktischen Tipps zum Einstellungstest der EU sowie kleinen inhaltlichen Ausflügen hin zu aktuellen FAZ Artikeln berichtete Jochheim von seiner Arbeit in den europäischen Institutionen.
In der zweiten Hälfte des Seminars waren Absolvent*innen aller drei Studiengänge des FZ vertreten, die in Kurzvorstellungen von ihrem Berufseinstieg berichteten und anschließend zahlreichen Fragen der Studierenden beantworteten. Den Auftakt machte Anaïs Wrobel, die von ihrem Werdegang hin zur Geschäftsführung des Prix Bartholdi und ihrer Arbeit im Themenpark Le petit prince berichtete. Einen ganz anderen Weg ging Nadia Wolf, wie Frau Wrobel Absolventin des Studiengangs Interkulturelle Studien (IKS). Im Anschluss an ein Praktikum bei ARTE, gelang ihr der Übergang in ein größeres Projekt, der 25 Jahrfeier des Senders. Inzwischen ist sie in der Redaktion einer politisch-philosophischen Talkshow, Square Salon bei ARTE, tätig. Ihre Arbeit klingt nach dem Traum eines jeden Geisteswissenschaftlers: die Autoren der Texte einzuladen, die man im eigenen Studium noch ganz ehrfürchtig selbst gelesen hat.
Ebenso in der Medienbranche tätig ist Manuel Fritsch, Absolvent des Masters Deutsch-Französische Journalistik (DFJ). Sein Weg ging von Paris über Lörrach und Bad Säckingen wieder zurück nach Freiburg als Lokalredakteur Freiburg bei der Badischen Zeitung. Er wusste von den Schwierigkeiten eines freien Journalisten in der französischen Hauptstadt ebenso zu berichten wie vom Lokaljournalismus im Hochschwarzwald. Larissa Rausch, eine weitere DFJ Absolventin, hat sich nicht dem Print Journalismus verschrieben, sondern arbeitet als Video-Redakteurin bei der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Als „Allrounderin“ ist Frau Rausch sowohl für die Aufbereitung von Produktionen anderer freier Mitarbeiter*innen zuständig als auch für die selbstständige Produktion von eigenen Beiträgen.
Den Abschluss bildete Sabrina Frisch, die 2015 ihr Studium in Internationalen Wirtschaftsbeziehungen (IWB) abschloss. Frau Frisch machte Mut, auch wenn der nahtlose Übergang von Studium zu Berufseinstieg nicht sofort gelingt, sich nicht zu scheuen, auch das Arbeitsamt aufzusuchen. Nach einem Trainee Programm bei der Bechtle AG ist sie heute zuständig für öffentliche Ausschreibungen im französischen Raum und steht so im täglichen Austausch mit Frankreich. In ihrem Erfahrungsbericht gab sie den Studierenden zum Schluss vier konkrete Tipps mit an die Hand. Seitens Ihres Vorgesetzen hörte Sie, eigentlich bräuchte ihre Firma noch sehr viele mehr MitarbeiterInnen mit genau ihrem Profil. Wenn das nicht motivierende Aussichten für die Zukunft sind!